Grundig Prima Boy 100 – upgrade

Nach dem Umbau des Grundig Boy 100 kam doch glatt die Nachfrage nach weiteren Umbauten gleichen Typs. Mich störte im Grunde nur, dass ich das ESP32-Bard mit VS1053 ins Batteriefach operieren musste. Das war nicht so richtig schön – aber es gab ja sonst kein Platz.

Und auf einmal die Idee : Ich ersetze die Platine, die das LCD-Display hält. Sie ist ja eh nur noch als Träger verwendet. … Ein paar Versuche später:

Die Platine kann nun auch die komplette originale Tastenmatrix nutzen und hat wahlweise für VS1053 oder den I2S-Max98357A einen Konnektor. Auch für die Nutzung eines SDcard-Adapters liegt eine Anschlussmöglichkeit vor. ( Bisher habe ich aber noch keine Variante mit SDcard betrieben). Bis auf einen Pin sind damit alle GPIO’s des ESP32 benutzt.

Rückseite mit ht1621

Front mit ESP und VS1053
LCD-Stütze aus dem 3D-Drucker

Einige Bilder zeigen eine ältere Version (ohne SDcard Belegung). Durch die Nutzung der originalen Flachbandkabel sieht das Ganze recht aufgeräumt aus.

mit Tastenfeld
Rückseite
kaum noch Kabelgewirr

Grundig Prima Boy 100

Und schon ist das nächste Radio umgebaut. Im Grunde war die Vorgehensweise wie beim Denver-TR36. Ich will hier aber ein paar Infos für eventuell nochmaligen Umbau hinterlegen.

Auch dieses Radio hat ein LCD, welches ich weiter verwenden will. Zudem benutze ich hier den originalen Verstärker und muss mir dadurch nix für den Lautstärkeregler einfallen lassen. Der vorhandene ist ja super.

Erstmal ein Bild von innen.

Kaum Platz. Ich werde die Platine mit dem ESP32 im Batteriefach versenken.

Also 4 Platinen. Irgendwie AUX/Netzteil (unten/links) , Verstärker + FM-Radio (unten rechts), Display und MCU (oben/mitte) und die grüne Platine (oben/rechts) ist für die Microtaster.

Das Display …
und nochmal von hinten

Tja, bisher steuerte ein kleiner Prozesser das Display gleich mit. Die Platine mit den Tasten ist per Flachbandkabel verbunden. Ein weiteres Flachbandkabel geht dann zur Platine mit dem FM-Chip um die gewählten Sender zu steuern.

Die Flachband kabel kommen beide weg. Die Tasten sind derzeit als Matrix aufgelegt, was ich nicht beibehalten möchte. Ich werde einfach drei der Tasten direkt am ESP anschliessen (Up/Down/1). Den Tuner muss ich auch nicht mehr steuern … der wird auch entfernt.

Die roten Stellen markieren die Anpassungen.
Unten: Zugang vom vs1053-modul

Auf dem linken Bild nicht zu sehen: Es wurde noch eine Drahtbrücke rechts von C30 entfernt. An diese Stelle kommt unser Zugang zum Verstärker. Das rechte Bild zeigt noch oben den Abgriff für die Versorgung unserer ESP32-Platine.

MCU per dremel entfernt.
… und hier kommen die Kabel hin.

Der vierte Pin wird nicht benötigt. Eventuell ist das c-3. Auch die letzte Segmentleitung hat keine Funktion, weshalb ich sie nicht angelötet habe.

und so sieht es dann fertig aus. 🙂

Edit: der Code inkl. meiner LCD-Anpassungen liegt auf github.com. Für dieses Display muss ht1621_lcd_type=grundig_boy100 gesetzt werden.

Denver TR36 Umbau

Inzwischen kommen immer mehr Erweiterungen für den Umbau zu Internetradios. Beim Denver-TR36 wollte ich unbedingt das bereits vorhandene Display weiter nutzen. Die angezeigten Daten sollten wie bei der Verwendung einer 4stelligen 7-Segment-Anzeige mit TM1637 sein.

Dieses Glass-LCD wird im Original von einem Chip getrieben, der in meinem Fall nicht weiter verwendet werden kann. Er hat bereits Software, die auf sämtliche Tasten reagiert – jedoch konnte ich keine Möglichkeit finden, die es erlaubt ihm einen anzuzeigenden Text zu schicken.

Also raus mit dem Chip. Wir steuern das LCD selbst an. Hierbei habe ich mich für den HT1621-Chip entschieden (mit dem ich schon einmal ein 8 stelliges 14-Segment-Display Glas angesteuert hatte : vim878 ). Im Blog von ‚Stepp-ke.de‘ ( Beitrag Juni 2016 ) findet man eine Platine, die ich noch da hatte und hierfür verwenden will.

Hier sei angemerkt, dass Glas Displays nicht einfach wie Leuchtdioden angesteuert werden können. Sie arbeiten quasi mit Wechselspannung. Dies lässt sich auch im µC programmieren – leichter und IO-sparender ist aber der Einsatz eines spezialisierten Chips. Der HT1621 wird von mir verwendet, weil ich noch welche auf Lager habe und dieser so ziemlich Alles bis 32 Segmente mit 4coms ansteuern kann.

Das Denver Display benötigt zwar nur 3com’s und 13 Segmente – das soll aber nicht stören.

von unten nach oben : Seg 0..12 , dann com0..2

Also erstmal die originale Miniplatine auslöten – und dann die Pins vom Display mit der eigenen HT1621-Platine verbinden.

Die 3 Com-Leitungen habe ich extra separat verbunden. So erkenne ich sie später besser.

Nun benötigen wir 3 Datenleitungen zum ESP32 um den HT1621 anzusteuern. Ich habe hierfür die beiden i2C (SDA+SCL) und den obersten PIN vom Encoder-Anschluss (DIO16) verwendet. Ein zusätzliches OLED will ich ja eh nicht einbauen. Der DIO16 darf nicht als CS-Leitung benutzt werden. Nach ein paar kurzen Tests, hat sich folgendes Mapping der Segmente herausgestellt.

buffer[0]

  • …. …1
  • …. ..1. 1 A
  • …. .1.. 1 G
  • …. 1… 1 D
  • …1 ….
  • ..1. …. 1 F
  • .1.. …. 1 E
  • 1… …. pm

buffer[1]

  • …. …1
  • …. ..1. 2 F
  • …. .1.. 2 E
  • …. 1… sleep
  • …1 ….
  • ..1. …. 1 B
  • .1.. …. 1 C
  • 1… ….

buffer[2]

  • …. …1
  • …. ..1. 2 B
  • …. .1.. 2 C
  • …. 1… SW + MHz (unten)
  • …1 ….
  • ..1. …. 2 A
  • .1.. …. 2 G
  • 1… …. 2 D

buffer[3]

  • …. …1
  • …. ..1. 3 A
  • …. .1.. 3 G
  • …. 1… 3 D
  • …1 ….
  • ..1. …. 3 F
  • .1.. …. 3 E
  • 1… …. Doppelpunkt

buffer[4]

  • …. …1
  • …. ..1. 4 F
  • …. .1.. 4 E
  • …. 1… Punkt hinter 3
  • …1 ….
  • ..1. …. 3 B
  • .1.. …. 3 C
  • 1… …. Punkt hinter 2

buffer[5]

  • …. …1
  • …. ..1. 4 B
  • …. .1.. 4 C
  • …. 1… kleine 5 (1/2)
  • …1 ….
  • ..1. …. 4 A
  • .1.. …. 4 G
  • 1… …. 4 D

buffer[6]

  • …. …1
  • …. ..1.
  • …. .1..
  • …. 1…
  • …1 ….
  • ..1. …. Wecker
  • .1.. …. FM + MHz (oben)
  • 1… …. MW + kHz

Man erkennt ein Muster, was die Implementierung erleichert (zumindest für die 4 Zahlen).

Der Edzelf-Code wurde wieder mal erweitert … Ein Treiber für den HT1621-Chip + extra-Code für das Display. Später kommen bei mir sicherlich noch Weitere Displays hinzu.

Nach dem Start werden nacheinander die Segmente der IP angezeigt und dann der eingestellte Sender : ‚ P 1‘. (Es wird 1 aufaddiert, da Sendernummer 0 im Bekanntenkreis zu Verwirrungen führte). Nach 5 Sekunden wechselt die Anzeige auf die Uhrzeit.

Nun noch ein paar Bilder vom Innenleben des Radios…

Umbau des Trimmkondensator. Das Innenleben wurde durch einen einfachen Encoder ersetzt.
Hier die Unterseite mit Encoderknopf. Ein Adapter zum Aufstecken des alten Drehknopfes kommt aus dem 3D-Drucker.
Die Platzierung der neuen Platinen. Das VS1053-Board ist an der Oberseite angeschraubt.